Warum YAML nicht die beste Wahl für IaC ist

Infrastructure as Code (IaC) hat sich als unverzichtbarer Bestandteil moderner IT-Infrastrukturen etabliert. Tools wie Ansible, Kubernetes und CloudFormation setzen dabei häufig auf YAML – ein Format, das auf den ersten Blick durch seine Lesbarkeit überzeugt.

Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich: YAML ist für komplexe Infrastrukturprojekte oft eher ein Hindernis als eine Hilfe. (Wikipedia, 2025) YAML ist nämlich keine Programmiersprache sondern eine textbasierte Sprache zur Datenserialisierung.

YAML: Lesbar, aber fehleranfällig

YAML wurde entwickelt, um Konfigurationsdateien menschenlesbar zu machen. Allerdings bringt diese Lesbarkeit auch Herausforderungen mit sich: (Wikipedia, 2025)

• Fehlende Typensicherheit: YAML interpretiert Daten automatisch, was zu unerwarteten Ergebnissen führen kann. Beispielsweise wird yes als Boolean true interpretiert, was in bestimmten Kontexten problematisch sein kann. (Wikipedia, 2025)
• Komplexe Fehlerdiagnose: Ein falsch gesetzter Einzug oder ein fehlendes Leerzeichen können schwer auffindbare Fehler verursachen. Wer schon mal mehrschichtige Helm-Charts debuggen durfte, weiß wovon wir hier sprechen.
• Begrenzte Ausdruckskraft: YAML eignet sich gut für einfache Konfigurationen, stößt jedoch bei komplexen Logiken oder Abhängigkeiten schnell an seine Grenzen.

Infrastructure as Code braucht mehr als Konfiguration

IaC bedeutet nicht nur, Infrastruktur zu konfigurieren, sondern sie wie Software zu behandeln: versionierbar, testbar und modular. Dazu sind Programmiersprachen erforderlich, die diese Anforderungen erfüllen.

• Modularität und Wiederverwendbarkeit: Programmiersprachen ermöglichen die Erstellung von Modulen und Funktionen, die mehrfach verwendet werden können.
• Testbarkeit: Mit echten Programmiersprachen können Unit-Tests geschrieben werden, um die Infrastruktur vorab zu validieren.
• Skalierbarkeit: Komplexe Infrastrukturen lassen sich besser mit Programmiersprachen modellieren und verwalten.

Kurz gesagt benötigt YAML ohnehin ein darunterliegendes Programm, welches die Konfigurationen unterstützen und ausführen muss - daher wäre es sinnvoller, wenn die Infrastruktur direkt mit diesem Framework interagiert und dabei die volle Unterstützung von Language Servern und Debugging Tools ermöglicht.

Alternativen zu YAML in der Praxis

Es gibt bereits Tools, die diese Prinzipien umsetzen:

• Pulumi: Ermöglicht die Definition von Infrastruktur mit Sprachen wie TypeScript, Python oder Go. (Spectral, 2022)
• AWS CDK: Bietet eine objektorientierte Abstraktion über CloudFormation, geschrieben in Sprachen wie TypeScript oder Python. (Serverless First,2022)
• Terraform mit HCL: Zwar nicht Turing-vollständig, aber mit klarer Syntax und besserer Fehlerbehandlung als YAML.

Unseren Ansprüchen genügt keines dieser Frameworks, weswegen wir mit unserem eigenen Tooling arbeiten. Bei uns ist jedenfalls jedes Stück Infrastruktur als Code verfügbar und nicht als strukturierte Datenbeschreibung.

Fazit: Für nachhaltige Infrastruktur ist YAML nicht genug

YAML mag für einfache Konfigurationen ausreichend sein, doch für robuste, skalierbare und wartbare Infrastrukturen ist es nicht die optimale Wahl. Die Zukunft von IaC liegt in echten Programmiersprachen, die die Prinzipien der Softwareentwicklung auf die Infrastruktur übertragen. (Computer Weekly,2020)

Bei RiKuWe setzen wir auf diese modernen Ansätze, um unseren Kunden stabile und zukunftssichere Infrastrukturlösungen zu bieten.

Referenzen

1. Wikipedia (2025). YAML Abgerufen am 01.06.2025 von YAML
2. Spectral (2022). Top 10 Infrastructure as Code (IaC) Tools to Know in 2024 - Spectral Abgerufen am 01.06.2025 von Tools to know
3. Serverless First (2022). Infrastructure-from-Code vs Infrastructure-as-Code - Serverless First. Abgerufen am 01.06.2025 von IfC vs. IaC
4. Computer Weekly (2020). Infrastructure as Code: Vor- und Nachteile im Überblick Abgerufen am 01.06.2025 von IaC: Vor- und Nachteile